


Stell dir eine Situation vor, die deinem Leben immer wieder vorkommt oder gerade aktuell ist und die bei dir ein unangenehmes Gefühl hinterlässt, das dich beschäftigt.
Was ist das für eine Situation? Was für Gefühle löst sie aus bei dir? Und wie ist deine Reaktion auf diese Situation? Schau dir zunächst ganz bewusst an, was in dir abläuft.
Du kannst dies von einer Beobachterposition machen:
Du schaust auf die Situation, du beobachtest deine Gefühle und du betrachtest, wie du reagierst. Und beobachte auch, ob und wie du dich bewertest in dieser Situation.
Frag dich nun: Will ich das? Du kannst diese Frage 3x stellen und 3x beantworten.
- Will ich DAS? Will ich diese Situation? Will ich diese Gefühle? Will ich diese Reaktion? Will ich diese Bewertung über mich?
- Will ICH das? Wer will diese Situation? Bin das ich? Will es jemand anders? Wollen es meine Eltern? Meine Bekannten? Mein Chef?
- WILL ich das? Oder muss ich das? Ist es einfach so? Kommt diese Situation zwangsläufig, vielleicht auch immer wieder? Oder will ich das, aber anders?
Mir ist diese Frage ganz wichtig geworden. Ich habe sie auf eine große Karte geschrieben und auf meinen Schreibtisch gestellt. Diese Frage habe ich bei René Träder in seinem Buch „Das Leben so: Nein! Ich so: Doch!“ zur Resilienz gefunden (sehr empfehlenswert!).
Wie ist es für dich, wenn du dir für deine ganz eigene Situation diese 3 Fragen stellst? Probiere es aus, gehe die Gedanken einzeln durch. Wichtig: Betrachte alle Fragen mitfühlend! Wie von einem guten Freund, den du liebevoll unterstützt. Wie fühlt es sich dann an, aus der liebevollen und mitfühlenden Beobachterperspektive? Und versuche deine Betrachtung in einer aufrechten, würdevollen Haltung mit dem Blick nach vorne. Probiere es zum Unterschied auch mal zusammengekauert und mit dem Blick zum Boden aus. Gibt es einen Unterschied in deiner Betrachtung?
Und wenn du dir diese Fragen gestellt hast, dann kannst du Entscheidungen für deine Situation treffen. Wir müssen nicht immer wieder in das gleiche Loch fallen, wir können darum herumgehen oder einen anderen Weg suchen. Wir müssen nicht in der Regression der Kindheit verharren, wir können erwachsen für uns handeln und entscheiden. Auch wenn unsere inneren Antreiber uns immer wieder in eine bestimmte Richtung lenken wollen, so sind es doch wir, die auch in die andere Richtung gehen können. Wir müssen uns nicht die Entscheidungen anderer zu eigen machen, wir können Veränderung im Innen oder im Außen angehen. Wir sind es, die die Entscheidung für uns treffen.
Frage dich WILL ICH DAS? Und triff deine Entscheidung für dich. Wie willst du – wie wollen wir – leben? Die Zeit ist reif für bewusste Entscheidungen. Die Entscheidung ist der erste Schritt auf dem Weg der Veränderung und des Wachstums, auf deinem ganz persönlichen Weg.
Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, dann geh in deine Imagination und stell dir vor, wie es ist, wenn du diese Entscheidung umsetzt. Wie wäre es in der Situation? Woran würdest du merken, dass sich etwas verändert hat? Wer würde das bemerken? Wie wäre dein Gefühl? Wie würdest du von dieser Veränderung erzählen?
Die Imagination ist keine Phantasie, die sofort wieder verschwindet. In der Imagination manifestiert sich das, wonach du suchst und was dich sucht. Probier es aus.
Es ist wie in einem Restaurant: Wenn du nur die Speisekarte liest und dir etwas aussuchst und dann gehst, dann hast du gar nichts davon. Du musst es probieren! (Jon Kabat-Zinn)
Manchmal zeigt sich der Weg erst,
Paulo Coelho
wenn man anfängt ihn zu gehen.
Wenn du mehr über Fragen wie diese nachdenken und dich austauschen willst, wenn du diese Fragen üben und tiefer einsteigen möchtest, dann komm zu meinem Abendworkshop „entspannt und resilient“. Ich freu mich auf dich!